Stop-frame Animation: Workshop-Inhalte

Stop-frame animation ist eine wunderbare Arbeitshilfe, um selbst komplexe Gedanken auf spielerische und kreative Weise darzustellen. Es ist insbesondere in der Arbeit mit Gruppen nützlich, die verschiedene (kulturelle) Hintergründe aufweisen und hilft, Sprachbarrieren zu überwinden.

Es handelt sich um eine Animationstechnik, durch die ein Objekt dergestalt verändert (‚manipuliert‘) wird, dass es erscheint, als ob es sich von selbst bewegt. Das Objekt wird individuell in verschiedenen Bildstellen fotografiert, die zusammen gesehen kleine Abstufungen ergeben. Wenn die Reihe dieser Fotos in einer schnellen Sequenz abgespielt wird, wird so die Illusion der Bewegung erzeugt. Stoffpuppen mit beweglichen Gelenken oder Tonfiguren werden bei der Stop-Motion-Technik oft benutzt, da sie sich leicht umstellen lassen. Wird bei der Stop-motion-Animation Knetmasse verwendet, wird sie „Ton-Animation“ oder „Ton-Bewegung“ genannt. Nicht alle Stop-Motion-Techniken erfordern Figuren oder Modelle, viele solcher Filme können Menschen einbeziehen, Haushaltsgeräte oder andere Gegenstände – für erheiternde Effekte. Obwohl das Konzept einfach ist, braucht es viel Geduld und ein Verständnis für einige grundlegende Techniken um die Animationen nicht nur beweglich, sondern auch lebendig erscheinen zu lassen.

Während unseres Workshops lernen die Teilnehmenden, wie sie ein Drehbuch und einen Ablaufplan für ihre Animation schreiben, Charakter erfinden und dabei aus einer Vielzahl an Materialien schöpfen: Ausschnitte von Kartons, Knetmasse, Ton- oder andere Objekte. Dann fotografieren und die kurze Geschichte mit einer einfachen Bearbeitungssoftware als Film erstellen. Der Workshop wird mit dem Betrachten der Filme und einer Diskussion in der Gruppe abgeschlossen.

Einige Hinweise

Zeit

Es ist wichtig, sich in Erinnerung zu rufen, dass Bewegungen, die nah zueinander verlaufen, die Handlung verlangsamen, wohingegen Bewegungen, die stärker voneinander abweichen, den Handlungsverlauf beschleunigen.

Verschiedene Variationen von Bewegung zu nutzen kann den Animationsfilm ebenfalls verbessern. Denke kurz darüber nach, wie du dich im realen Leben bewegst. Manchmal bewegst du dich schnell oder langsam. Manchmal machst du eine Pause und du bewegst dich nicht. Einen guten Wechsel zu haben, ist für den / die Betrachter/in wichtig.

Einige acht bis zwölf Bildstellen hinzuzufügen ist wichtig, wenn du einen Teil des Filmes besonders hervorheben und die Aufmerksamkeit des Publikums auf dieses eine ‚Ding‘ lenken willst. Denn  wie schnell unsere Augen diese Bilder auch immer vorbeiziehen sehen, du solltest niemals eine Verweilzeit für weniger als sechs Einstellungen hinzufügen oder das Publikum meint, dass die Kamera beschädigt oder ein Fehler aufgetreten ist.

Bewegungsbögen

Nicht jede Bewegung ereignet sich in einer geraden Linie. Denk daran, wie wir laufen. Bei jedem Schritt richtet sich unser Körper auf und senkt sich danach. Wenn es eine perfekt gerade Linie wäre, würden wir wie vorwärts schwebend erscheinen. Die meisten Bewegungsmuster geschehen entlang eines gekrümmten Aktionsweges, der als Bogen bezeichnet wird.

Die Verwendung von Bögen in deiner Animation wird realistische Bewegungen erzeugen, die für unsere Augen natürlich sind. Sie sollten jeden Rahmen für fließende Übergänge richtig positioniert halten.

Überlappende Aktion:
Bewegungen sollten um ein paar Frames versetzt sein, um eine natürliche Animation zu erzeugen. Dies wird entscheidend sein, wenn es sich um komplexe Szenen, in denen sich mehrere Objekte separat bewegen, oder um die aufwendige Bewegung eines Charakters handelt.

Verwacklungen:
Wenn du einen Film mit Spielzeugfiguren, wie LEGO-Minifiguren, animierst, möchtest du, dass die Kamera so still wie möglich ist oder sich fein bewegt, wie es eine Kamera in einem Spielfilm tut. Was NIEMALS gut aussieht, ist ein Kamerabild, das ständig wackelt, wenn der Animator es mit dem Ärmel stößt. Der beste Weg, um dieses Problem zu vermeiden, ist es, die Kamera mit einem Klebeband zu befestigen oder ein paar Gummibändern
.

Du kannst einige Beispiele für Stop-frame-Animationen über diese Links sehen:

https://youtu.be/GQrZWOFbniY
https://youtu.be/-Ayz7f0hCug