Theaterarbeit: Spiele und Übungen

Auffrischungen zum Auftakt der Theaterarbeit

Zu Beginn und zwischen unseren Sitzungen oder um in die Theaterarbeit hineinzukommen, machen wir Spiele und Übungen. Hier findest du eine Liste von Übungen, die wir während unserer transnationalen Projekttreffen und Trainingsaktivitäten durchgeführt haben.

Die Teilnehmer/innen – Schauspieler/innen und Nicht-Schauspieler/innen – gehen durch den Raum. Sie grüßen einander mit der Hand, von Knie zu Knie, dann Schulter zu Schulter, später als Katze („miau“), als Frosch („quak, quak“), als sehr gute Freunde, als Geschäftsleute, auf enthusiastische Weise und mit einem traurigen Gefühl in diesem Moment. Sie gehen über eine kleine Brücke, die eine tiefe Schlucht verbindet; sie müssen sich vor einem Sturm schützen und können danach die Sonne genießen.

Eine andere Version: Alle gehen durch den Raum. Der Trainer sagt „Nummer 1“ und bittet eine Teilnehmerin, eine Geste zu zeigen; später fragt er / sie andere Personen (Nummer 2,3,4). Alle gehen weiter. Die Trainerin ruft eine Nummer und alle Spieler/innen zeigen die entsprechende Geste. Alle laufen weiter. Der/die Trainer/in ruft eine Zah und alle Spieler/innen zeigen die entsprechende Geste.

Obstsalat: Wir bilden kleinere Gruppen. Jede Gruppe einigt sich auf eine Frucht (Apfel, Orange, Kiwi….). Der/die Trainer/in achtet darauf, dass alle Früchte unterschiedlich sind. Die ganze Gruppe sitzt im Kreis. Es gibt einen Stuhl weniger im Vergleich zur Anzahl der Personen. Ein Teilnehmer bleibt in der Mitte des Kreises. Er/sie nennt eine der Früchte, zum Beispiel „Apfel“. Jeder „Apfel“ muss aufstehen und sich einen anderen Stuhl suchen. Die Person in der Mitte nutzt die Chance, sich auf einen Stuhl zu setzen. Jemand anderes wird in der Mitte bleiben. Es liegt nun an ihr/ihm, eine Frucht zu nennen. Es ist auch möglich, „Obstsalat“ zu rufen. Dann muss jede/r aus der ganzen Gruppe den Stuhl so schnell wie möglich wechseln.

„Französisches Telefon“: Die Teilnehmer stehen im Kreis. Eine/r zeigt eine Geste, zum Beispiel indem er/sie die Nase berührt. Die anderen machen einer nach dem anderen die gleiche Geste, aber jeweils größer als es die vorhergehende war. Am Ende kann man sehen, wie jemand seine Nase berührt, einen Finger in einem Kreis um die Nase dreht und sich schließlich um sich selbst dreht….

Vertrauen: Die Teilnehmer/innen gehen paarweise durch den Raum, eine/r davon mit geschlossenen Augen. Beide haben sich auf Klänge geeinigt (z.B. „miau, miau“, „knick – knock“ oder andere), die von dem Partner mit offenen Augen gegeben werden, um den/die andere/n zu’führen‘. Die „blinde“ Person folgt den akustischen Signalen des Partners. Sie hört auf zu laufen, wenn die Geräusche aufhören. Anschließend werden die Rollen getauscht. So kann jede/r einmal führen (Verantwortung übernehmen) und bzw. Vertrauen wagen.

Den Raum entdecken: Bildet Paare. Einer der Partner schließt die Augen. Der/die andere führt den Partner durch den Raum. Er/sie zeigt der ‚blinden‘ Partnerin fünf Objekte. Bei jedem Objekt wird der/die Partner/in mit geschlossenen Augen berührt und gebeten, die Augen für einen kurzen Moment zu öffnen, um das Objekt zu sehen und sich zu merken. Nachdem auf diese Weise alle fünf Objekte zur Kenntnis genommen wurden, gehen beide Partner mit nun geöffneten Augen wieder hin und sehen sie sich an. Der/die Teilnehmerin mit geschlossenen Augen zeigt dem Partner, was er gesehen hat. Die Rollen können dann getauscht werden.

Spiele mit Worten und Geräuschen

Vokale formen: Alle Teilnehmer/innen stehen im Kreis. Der/die Trainerin beginnt mit einem Vokal, zum Beispiel „i“, und gibt ihn an die Nachbarperson weiter. Diese empfängt, verwandelt und sendet den Vokal an die nächste Person. Jede/r ist eingeladen, dem Sound eine persönliche Note zu geben.

Alphabet (Satz): Jede/r sagt einen Satz, der mit dem Buchstaben des folgenden Alphabets beginnt. Beispiel: Der/die Trainer/in startet: „Du weißt, mag Maria rote Schuhe.“ Eine andere Person fährt fort: „Es besteht aber das Problem, dass rote Schuhe nur für den Sonntag sind.“ Die nächste: „Fraglos trifft das auch auf Zigaretten zu.“ Und so weiter.

Gespräch mit wenigen Worten: Drei Teilnehmer/innen stehen vor der Gruppe. Sie sprechen über ein Thema. Eine Person sagt immer nur ein Wort, die anderen zwei, die dritte nur drei Worte. Themen können Urlaub, Generationen, Konflikte in der Familie, Europa sein….

Freies Spiel

Eine Flasche als Objekt: Der/die Trainer/in stellt eine Plastikflasche in die Mitte des Raumes. Er/sie erklärt, dass das Objekt alles außer eine Flasche sein kann. Die Teilnehmer/innen sind eingeladen, Ideen zu entwickeln und zu zeigen, wofür dieses „Flaschen-Objekt“ verwendet werden kann. Es kann in einen Kamm, einen Staubsauger, eine Wimpernspirale usw.’verwandelt‘ werden.

Anstelle einer Flasche können auch andere Gegenstände verwendet werden, so ein Stuhl, eine Tasche oder….

Assoziationen: Alle Teilnehmer/innen bilden ein Publikum. Der/die Trainer/in  stellt drei Stühle vor die Gruppe und nimmt in der Mitte Platz. Er/sie sagt einen Begriff, zum Beispiel „Solidarität“. Teilnehmer/innen, die eine Assoziation zu diesem Wort haben, nehmen auf dem rechten oder linken Stuhl Platz. Der/die Trainerin fragt die Person rechts, dann links mit den Worten: „Ich bin … [die Solidarität]. Und wer bist Du?“ Die/der Nachbar/in antwortet: „Ich bin …. [die Sympathie]“ oder „Ich bin … [das gute Leben]“. Der/die Trainer/in entscheidet sich zwischen den beiden Antworten und geht zurück zur Gruppe. In unserem Beispiel bevorzugt er/sie „gutes Leben“. Der Teilnehmer mit dieser Assoziation setzt sich nun auf den mittleren der drei Stühle. Die Stühle links und rechts von ihm/ihr sind nun wieder frei. Andere aus der Gruppe, die Ideen zum [guten Leben] haben, setzen sich links oder rechts auf einen der Stühle. Und so weiter…

Was machst du? Die Teilnehmer/innen sitzen in einer Reihe. Eine Person aus der Gruppe steht allen gegenüber „auf der Bühne“. Der/die Trainerin nennt eine Aktivität, zum Beispiel „Singen im Regen“. Der /die Spieler/in zeigt die Aktivität. Die nächste Person in der Reihe fragt: „Was machst Du?“ Der/die Spieler/in nennt eine Aktivität, die nicht der gezeigten entspricht: In unserem Beispiel könnte es sein: „Geschirr spülen“. Die Person, die gefragt hat, geht nun auf die Bühne und spielt das, was die Spieler/in als Aktivität genannt hat („Geschirr spülen“). Der/die nächste Teilnehmer/in in der Reihe fragt: „Was machst du?“ Der/die Spieler nennt eine andere Aktivität, um zu beschreiben, was er/sie zeigt. Und so weiter….

Körperbilder: Die Teilnehmer/innen stehen im Kreis und zeigen ihren Rücken zu dessen Innenseite. Der/die Trainer/in nennt ein Wort. Alle Spieler/innen nehmen sich etwas Zeit, um eine Geste oder/und Haltung zu entwickeln, die den Begriff zum Ausdruck bringt. Wer bereit ist, die Geste/Haltung zu zeigen, dreht sich um und wendet sich dem Innenkreis zu. Alle zusammen zeigen anschließend die Geste/Haltung, später getrennt. Worte können Freude, Enttäuschung, Ablehnung, Neuanfang, Solidarität, Politik usw. sein.

Nach jeder Übung sollte etwas Zeit gegeben werden, damit sich die Teilnehmer/innen über ihre Eindrücke austauschen können.