Das Projekt

Ökonomische Aufklärung – europäisch orientiert

Wirtschaftliche Themen sind in Alltag, Politik und in den globalen Entwicklungen immer mehr präsent. Die Bereiche Arbeit, Gesundheit, Rente, Bildung und andere werden zunehmend durch die Mechanismen von Angebot und Nachfrage, Wettbewerb und Effizienz geprägt. Allerdings fehlt es an Wissen darüber, wie Märkte funktionieren und wie dieses Funktionieren organisiert werden kann. Wenn Märkte zusammenbrechen wie während der Finanzkrise 2008, wirft dies einige Fragen auf, doch allzu oft werden allenfalls einfache Antworten gegeben. Zugleich sehen sich die meisten europäischen Länder wirtschaftlichen Instabilitäten gegenüber, doch die Probleme etwa des Euro-Projekts werden von vielen Bürger/innen nicht verstanden. Wirtschaftliche Themen wie Inflation, Deflation, die Rolle der Zentralbank in einem Währungsraum, Verschuldung usw. werden oft als zu komplex angesehen. Dies trifft auf ein weit verbreitetes Empfinden von Unsicherheit. Da sich Menschen in der Regel auf Interpretationen beziehen, wie sie im öffentlichen Diskurs geltend gemacht werden, besteht die Gefahr, dass nicht wenigen von ihnen ‚einfache‘, nationalistische Perspektiven auf wirtschaftliche, soziale und politische Phänomene attraktiv erscheinen.

Demokratie braucht Bildung. Zumindest eine grundlegende Kenntnis wirtschaftlicher Zusammenhänge ist unabdingbar, damit Bürgerinnen und Bürger Orientierung gewinnen, eigene Positionen entwickeln und Toleranz, Menschlichkeit und Respekt praktizieren. Ökonomische Bildung ermöglicht es, mit Herausforderungen zurechtzukommen, in dem Initiative, Engagement, Gemeinsinn, soziales Unternehmertum, aber auch Beschäftigungsfähigkeit und Selbst-Management gefördert werden.

Das Projekt „Mind-opening to Economy“ (in etwa : « Auf-schlüsse über Wirtschaft ») zielt darauf ab, Methoden und Informationen zur Verfügung zu stellen, um dem Mangel an Wissen entgegen zu wirken. Die Aktivitäten richten sich an Trainer/innen der Erwachsenenbildung, um ihre Grundkenntnisse in der ökonomisch-politischen Bildung zu aufzubessern und sie zu ermutigen, wirtschaftliche Fragen in ihre Bildungsarbeit aufzunehmen. Das Projekt richtet indirekt an benachteiligte Lernende, denen es nicht oder kaum möglich ist, sich grundlegende ökonomische Kenntnisse selbst anzueignen und die von mehr Bildungsangeboten in diesem Bereich profitieren würden.

Die Projektbeteiligten der Partnerorganisationen kommen während drei transnationale Projekttreffen und zwei Lehr- und Lernaktivitäten (Workshops) von je fünf Tagen zusammen, um sich über Methoden, Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich der sozioökonomischen Bildung auszutauschen und diese gemeinsam anzuwenden. Im Ergebnis des Projekts entstehen Unterrichtsmaterialien, die in der Bildungsarbeit Anwendung finden mögen. Darüber sind die Projektbeteiligten bestrebt, Netzwerke von Akteuren der ökonomischen und gesellschaftlichen Bildung auf transnationaler und nationaler Ebene bilden bzw. zu stärken.